Pressemitteilung zum Verkehrsunfall auf der Münsterstraße

Naturfreund:innen Dortmund-Nord fordern nach Unfall mit Stadtbahn am 4. September mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr, eine Herabsetzung des Tempolimits auf der Münsterstraße sowie eine Beschrankung der Bahnübergänge.

Nach ersten Erkenntnissen wurde am Mittwochnachmittag ein 9-jähriger Junge von einer Stadtbahn der Linie U41 im Bereich der Münsterstraße erfasst und lebensgefährlich verletzt.

“Bestürzt mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass es an der Münsterstraße schon wieder einen Unfall mit einem Kind gegeben hat. Unsere Gedanken sind zu zuallererst bei der Familie des Kindes. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und wir hoffen sehr, dass das Kind überlebt” , so Jette K. von den Naturfreund:innen Dortmund-Nord.

Regelmäßig gibt es schwere Verkehrsunfälle auf der Münsterstraße. Die Kreuzungen in der Nordstadt gelten als besonders gefährlich.

“Der aktuelle Unfall sollte Anlass genug sein, endlich zu handeln. Als Eltern und Anwohner:innen, sind wir wütend über die Tatenlosigkeit der Politik”, so K. weiterhin.

“Ich habe immer ein mulmiges Gefühl, dass meine Kinder auf dem Schulweg über die Münsterstaße müssen. Wir sprechen regelmäßig über die Gefahrenstellen und diskutieren die Beinaheunfälle, die wir beobachten. Letztlich bleibt aber die Gewissheit, dass es nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit ist, ob es das eigene Kind trifft.” sagt Ole L. von den Naturfreund:innen Dortmund-Nord, Vater von zwei Schulkindern.

So wie Oles Kindern, geht es vielen hundert Kita- und Schulkinder, die täglich die Münsterstraße kreuzen müssen. Die Albrecht-Brinkmann-Grundschule, die Libellen-Grundschule, die Anne-Frank-Gesamtschule und das Helmholtz-Gymnasium, liegen ebenso wie zahlreiche Kitas und Kindertagespflegestellen in unmittelbarer Nähe des Unfallortes.

Die Münsterstraße ist eine vierspurige Straße und in der Mitte sind zwei Straßenbahnspuren geführt. Autofahrer:innen fahren hier oft mit überhöhter Geschwindigkeit und missachten rote Ampeln. Zuletzt gab es Ende Juni in Dortmund-Eving einen tödlichen Verkehrunfall. Die Verkehrsinsel zwischen Staße und Bahnline ist extrem schmal. Die Ampelphasen sind für Kinder und mobilitätseingeschränkte Personen viel zu kurz.
Morgens stehen Grundschüler:innen, die es bei Grün nicht geschafft haben, die vierspurigen Straße zu überqueren, auf dem schmalen Steg zwischen Gleisen und Straße – an einer Seite Donnern die LKW vorbei, auf der anderen die U-Bahn.

Wir fordern die Stadt auf sofort zu handeln, um weitere Unfallopfer zu vermeiden!

Wir fordern:

  • Tempo 30 auf der Münsterstaße
  • Beschrankung der Bahnübergänge
  • Sperrung einer Fahrspur, für Radwege und für mehr Platz an den Bahnübergängen

Gerade zwei dieser Forderungen sind kurzfristig und schnell umsetztbar. Mit der Umsetztung könnte die Stadt ein starkes Zeichen setzen, dass ihr Leben und Gesundheit der Nordstadtbewohner:innen nicht egal sind.
Auch hätten die Maßnahmen weitere positive Effekte auf die Lebensqualität in der Nordstadt. Weniger und langsamerer Verkehr bedeutet auch weniger Lärm und weniger Umweltbelastung. Und dass Lärm und Umweltbelastung Einflüsse sind, die gerade in sozial benachteiligten Stadtvierteln die Gesundheit der Bewohner:innen beeinträchtigen wurde in Studien gezeigt. (Quelle, https://www.mdpi.com/2413-8851/2/1/20 )

NaturFreund:innen Dortmund Nord
www.natur-freund.in

Update 10.09.2024 Aufruf zur Demo:
https://natur-freund.in/2024/09/09/demo-fuer-sichere-schul-wege-in-der-nordstadt/